Philosophie

Boden, Umwelt und Tiere sind nicht nur Produktionsfaktor. So ist uns ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen, auch im Hinblick auf unsere Nachkommen, wichtig. Hierbei setzen wir auf die Kreislaufwirtschaft. Dies bedeutet, so wenig wie möglich Dünger oder Futtermittel von außerhalb zuzukaufen. Gülle wird mit Hilfe von Gesteinsmehl und EMs (effektive Mikroorganismen) aufgewertet und auf den eigenen Flächen wieder ausgebracht. Durch diese Art der Gülleveredelung und unseren geringen Viehbesatz werden eine Überdüngung von Pflanzen und ein Verlust der Nährstoffe ins Grundwasser oder in die Luft verhindert.

 

 


Kennzahlen

Unsere Herde besteht aus ca. 65 Fleckviehkühen sowie deren weiblicher Nachzucht. Die Nachzucht ist von Frühjahr bis Herbst auf der Weide. Wir haben uns aufgrund der guten Milchleistung und hohen Schlachterlöse für die Doppelnutzungsrasse Fleckvieh entschieden. Ebenso können die Kälber zu einem angemessenen Preis vermarktet werden. Die Jahresleistung der Herde beträgt im Durchschnitt über 10.500 kg pro Kuh. Die Kühe erreichen dabei eine durchschnittliche Abgängerleistung von ca. 40.000 l Milch. Die Remontierung liegt bei 20%. Mit diesen Kennzahlen nehmen wir im baden-württembergischen Durchschnitt einen der vorderen Plätze ein. Vor allem die lange Lebenszeit der Kühe zeichnet unseren Betrieb aus.


Zucht, Anpaarung

In der Zucht liegt unser Augenmerk nicht nur auf der Milchleistung. Ziel ist es, gesunde, langlebige und ausgewogene Kühe zu züchten, die nicht nur 2-3 Kälber bekommen und anschließend ausgelaugt sind. Der Blick auf Körperbau und nicht nur reinen Zuchtwerten, ermöglicht eine Unterstützung der Kuh in ihren individuellen Merkmalen. Hierzu wird das Triple-A-Konzept (weitere Infos finden sie hier) angewandt. Auf unserem Betrieb werden nur noch Bullen eingesetzt, die reinerbig A2-Milch vererben. Als Kalb werden alle Kühe genetisch auf A2 untersucht. Unsere guten A2-Zuchtkühe werden mit gesextem Sperma besamt, um einen gewissen Zuchtfortschritt zu erlangen. 


A2 Milch

Was bedeutet A2? Kuhmilch enthält unter anderem das Milcheiweiß Beta-Kasein. Dieses Beta-Kasein kann wiederum unterschiedlich zusammengesetzt sein. Zwei solcher Varianten nennt man A1 und A2. Im Laufe der Evolution ist bei Rindern eine Punktmutation aufgetreten, die A1-Variante. A2-Milch soll für Menschen mit Laktoseintoleranz verträglicher sein, da bei der Verdauung von A1-Kasein möglicherweise mehr BCM-7 (Beta-Casomorphin-7) freigesetzt wird. Um für den Verbraucher eine hochwertigere Milch zu liefern, haben wir uns dazu entschieden, wieder diese „Ur-Milch“ zu erzeugen. 


Fütterung

 Eine optimale und tiergerechte Fütterung ist die Grundlage für gesunde Tiere und eine hohe Milchqualität. Da die Kuh von Natur aus vor allem Gras frisst, besteht auch unsere Ration zu 75 % aus Grassilage. Durch den hohen Anteil an Gras enthält unsere Milch mehr Omega-3-Fettsäuren, als bei einer maisbetonten Fütterung. Weitere Bestandteile sind Silomais, Zuckerrübenschnitzel, Körnermais, Raps und Gerstenstroh.

In unserem Betrieb werden keine gentechnisch veränderten Futtermittel eingesetzt. Zudem wird viel Wert auf regional erzeugte Futtermittel gelegt. So beziehen wir unser Kraftfutter von einer Mühle aus der Region Oberschwaben.

 

Um bei einer Milchleistung von über 10.500 l/Kuh/Jahr möglichst wenig Kraftfutter zuzukaufen, ist eine sehr hohe Grundfutterleistung notwendig. Hierfür müssen die Kühe möglichst viel Trockenmasse zu sich nehmen. Dies erreichen wir nur, indem wöchentlich der Trockenmassegehalt der Futtermittel und der Ration ermittelt wird. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Futterration und die Futteraufnahme trotz Variierung der Frischmasse passen. Um die Grundfutterleistung von über 6000 l zu gewährleisten, wird ein optimaler Grünlandbestand sowie schmackhaftes und gesundes Futter benötigt. Eine weitere Voraussetzung bilden Kühe, die nicht nur über einen großen Rahmen verfügen, sondern auch gerne viel Grundfutter fressen.

Futterproduktion


Tierwohl

Unsere Kühe sind nicht nur Milchmaschinen, sondern Geschöpfe Gottes, die wir hegen und pflegen. Mit einer großen, weichen und gemütlichen Liegefläche, ausreichend zu Trinken, gesundem und ausgewogenen Futter, einer Massagebürste sowie mehr Fress- und Liegeplätzen als gefordert, wollen wir unsere „Mädels“ fit und gesund erhalten. Genaues Beobachten und die guten Grundvoraussetzungen stellen einen idealen Ausgangspunkt dar, damit sich die Kühe in unserem Stall wohl fühlen. Sind sie doch einmal krank, versuchen wir sie zunächst einmal mit Naturheilmittel, Akupunktur, einer ausgiebigen Bürstenmassage und ganz viel Zuwendung wieder fit zu bekommen. Den Einsatz von Antibiotika und Medikamenten versuchen wir auf ein Minimum zu reduzieren, um die Kuh nicht unnötig leiden zu lassen.